Eine Frage, die im Sportwagensegment sozialkritisch kaum erforscht wurde und Teil unserer täglichen, praktischen Arbeit ist.
Geehrte Leser, in diesem Beitrag komme ich als Geschäftsführer der Supercar Sharing AG persönlich zu Wort und gehe mit euch auf eine eher fachliche Kompetenzebene zum Thema «Shared Mobility im Supercar Segment» ein. Neben der Passion für geteilte Luxusfahrzeuge und Supercars, ist es zusätzlich unser Anliegen euch in wesentliche Entwicklungen im Bereich Co-Ownership zu informieren und Einblicke auch hinter den Kulissen unserer Arbeit von Supercar Sharing® zu gewähren.
Einleitung:
Die Automobilbranche befindet sich seit einigen Jahren im starken Wandel und steht vor rasanten Herausforderungen welches das Mobilitätsverhalten der kommenden 10-20 Jahre wirksam beeinflussen wird. Sharing ist daher kein Trend oder eine Modeerscheinung, wir konfrontieren hier als Anbieter konsequent künftige Herausforderungen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Forschungsaspekte und neuen Auflagen zur Verwirklichung der UN 2030 Agenda (Vereinte Nationen) hinsichtlich nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Darunter geopolitische, ökologische und gesellschaftliche Aspekte sowie technologische Herausforderungen. All diese Beeinflussungsfaktoren werden regelmässig von uns beobachtet und sind Teil unserer langfristigen, internationalen geschäftlichen Ausrichtung seit Tag 1. Denn, der Markt für Supercars ist künftig geprägt von weitreichenden Restriktionen und Auflagen von Autoritäten, die wir jetzt beschreiten müssen, um auch in Zukunft auf die Fahrfreude unserer geliebten Gefährten nicht verzichten zu müssen.
Megatrends & Entwicklung
Die Entwicklung neuer Automobilitätskonzepte ist neben den Investitionen in alternative Antriebstechnologien ein treibender Motor der Innovationskraft unserer Automobilindustrie.
Während sich ein Megatrend im Bereich der „Economy Shared Mobility“ mit bedeutsamen Signalen für die Zukunft kristallisiert hat, blieb der Premium Sektor für Luxusfahrzeuge und exklusive Sportwagen grossteils unberührt. Dies ist auch verständlich, wenn man sich die Marktentwicklung sowie das Marktvolumen des Shared Mobility Segmentes ansieht. Laut einem Bericht der ETH Zürich, IVT (Institute for Transport Planning and Systems) von Francesco Ciari und Henrik Becker haben wir in der Schweiz, trotz der beispielhaften, landesweit ausgebauten Car-Sharing Infrastruktur eine Marktpenetration von erst 2.5% erreicht - (How disruptive can shared mobility be?).
In anderen Ländern wie Frankreich, UK oder Deutschland (20% Marktpenetration) ist die Sharing Bereitschaft laut einer Studie der Europäischen Kommission, Verbraucherzentrale Bundesverband wesentlich höher. Der Weltweite Marktumsatz im Jahr 2022 betrug 1,44 Bio CHF davon sind 75% des Marktvolumens, Umsätze von gemeinsam genutzten Fahrzeugen (Sharing). Der sich im Aufbau befindliche Bereich Co-Ownership ist in dieser Studie nicht inkludiert.
Im Bereich von exklusiven Sportwagen, hingegen wurden kaum empirische Marktforschungen angestrebt. Grund dafür ist die verhältnismässig kleine Marktgrösse in Relation zum oben genannten Economy Markt und die zur Forschung zur Verfügung stehenden Budgets.
Erst durch die Einführung von Supercar Sharing® wurden unabhängige Marktstudien und Referenzfälle im Bereich „Premium Shared Mobility“ und erstmals qualitative, quantitative als auch empirische Forschungen im Bereich Supercar Co-Ownership vorgenommen. Im Verlauf des Jahres werden wir weitere Einblicke zu diesem Thema veröffentlichen.
Die grösste Frage unseres Co-Ownership Systems war:
Wie ist es möglich, Fahrzeug Sharing und das obere Luxussegment harmonisch zu vereinen und welche mentalen Herausforderungen müssen sich Marktteilnehmer mit ihrer bisherigen Denkstruktur stellen?
Nach knapp 2 Jahren operativer Führung, Expansion, Forschungen und Marktaufbau im Bereich Supercar Co-Ownership kann ich als Geschäftsführer der Supercar Sharing AG Schweiz folgendes dazu sagen:
„Ein Supercar zu teilen ist ein mentaler Prozess und vor allem Einstellungssache. Man benötigt eine gewisse finanzielle Reife, Vertrauen, Bereitschaft umzudenken und eine liberale, als auch effizienzorientierte Einstellung zu beweglichen Vermögensgegenständen. Auch die Akzeptanz der veränderten Mobilität, ist ein wichtiger Einflussfaktor in diesem Prozess“
Die detaillierten Ergebnisse unserer empirischen Marktforschung – welchen reichlichen Stoff für technische Fachschulen liefern könnte - würden den Kontext dieses Beitrags allerdings sprengen. In einigen wenigen Punkten fokussieren wir uns nachfolgend deshalb, auf einige wichtige Aspekte unserer Forschungsarbeit im Bereich Co-Ownership von Supercars.
Öffentliches Car-Sharing vs Co-Ownership
Innerhalb des Segments “Shared Mobility” ist Car-Sharing gesellschaftlich betrachtet, ein etablierter Begriff. Während Car-Sharing Dienstleister im quantitativen Kontext sich darauf spezialisieren, Fahrzeuge an eine möglichst breite Masse zur gemeinsamen Nutzung zu offerieren, ist Co-Ownership -insbesondere das Co-Ownership Modell von Supercar Sharing - darauf spezialisiert, exklusive sowie limitierte Fahrzeugmodelle an eine private Personengruppe zu offerieren. Der Mitbesitz des Vermögensgegenstandes und die damit resultierenden Vorteile hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Nutzeffizienz des Luxusgutes für die Anwender, sind die bedeutsamsten Argumentationen für die Nutzung von Co-Ownership Angebote. Im qualitativen Kontext stehen bei beiden Modellen (Sharing & Co-Ownership) ressourcenschonende Methoden, sowie die Entwicklung nachhaltiger Lösungen für die Mobilitätskette im Vordergrund.
Markante Unterschiede gibt es hier hinsichtlich individueller Motive sowie den demografischen und ökonomischen Verhältnissen der Ansprechgruppen.
Unsere finanziell erfahrenen Kunden.
Konfrontation der Einstellung zu alleinigem Besitz.
Unsere Kunden sind zu über 95% finanziell erfahrene Personen, selbständige Geschäftsführer sowie Personen mit Management und Kaderpositionen in grossen sowie mittleren Betrieben in der Schweiz und rund um Europa, die eine Reihe von Prozessen in den vergangenen 10-20 Jahren mit Fahrzeugen des Luxussegmentes erlebt haben.
Hier thematisieren wir lediglich die Prozesse im Kaufverhalten von Sportwagen:
Während Luxusfahrzeuge und Sportwagen bisher, aufgrund von gesellschaftlichen Normen und fehlenden Optionen am Markt, allein erworben oder geleast wurden, hat es sich als Normalität erwiesen auf diesem Wege Fahrzeuge zu erwerben. Dieser Kaufprozess ist Teil der allgemeinen gesellschaftlichen Konformität. Co-Ownership hingegen ist trotz des wachsenden Erfolges in der Immobilien-, als auch Yachtbranche, jedoch noch nicht in der Supercarbranche angekommen. Den die Herausforderungen, Bedingungen und Anforderungen an ein solches System für die Fahrzeugindustrie, ist bisher zu komplex und kostspielig in der Entwicklung gewesen.
Aufklärung, Zeit, ein solides System, breites Netzwerk und ein starkes Vertrauen zu uns als ersten Anbieter in dieser Branche sind essenzielle Kriterien, um den Co-Owner Markt langfristig aufzubauen. Immerhin geht es hier um den verantwortungsvollen und ressourcenschonenden Umgang von geteilten Vermögensgegenständen mit Liebhabercharakter.
Teilen in diesem Segment wird infolgedessen rational als auch emotional kritisch betrachtet.
All our clients have therefore consciously confronted their attitude towards asset ownership and questioned the efficiency of sole ownership. If they had not done so, there would be no reason for the supercar sharing segment. However, the benefits are so substantial that we have been able to deliver significant added value to our experienced clients in this relatively small segment. Extensive information material on our Supercar Sharing® website provides helpful approaches and rationally addresses the topic of co-ownership and sustainability in the luxury segment.
Rationalität VS Emotionalität
Wenn wir von einem mentalen Prozess im Kaufverhalten von Fahrzeugen reden, dann reden wir über sachliche Erkenntnisse im Umgang von Sportwagen. Deshalb befindet sich Co-Ownership in unserer aktuellen empirischen Sozialforschung, in der letzten Stufe des Verhaltenszyklus:
Stufe 1) Neuer Sportwagenkäufer, Fahrzeug wird aus rein emotionalen Aspekten erworben. Kostenpunkte und weitere Faktoren werden hier kaum berücksichtigt
Stufe 2) Käufer verkauft den Sportwagen nach 2 Jahren wieder aufgrund von niedriger Nutzung, Abschreibung oder anderen Prioritäten im Lebensverlauf. Das Thema Sportwagen bleibt jedoch eine Passion. Oder
Stufe 2 a) Käufer erwirbt weitere Sportwagen und durchlebt Verluste durch die Auseinandersetzung der Realität am Sportwagenmarkt. Sportwagen ist in diesem Stadium nicht nur ein Hobby, sondern Teil vom Lebensstil.
Stufe 3) Käufer sucht aufgrund der vorherigen Stufen nach effizienteren Alternativen und entscheidet ausgewogen rational und emotional. Co-Ownership erfüllt alle Kriterien, um neue Käufe in diesem Bereich zu wagen.
Der erfahrene Sportwagenfahrer von heute jedoch ist wesentlich kostenbewusster und strebt eine höhere Nutzeffizienz bei Sportwagen an.
Denn diese werden laut unserer Marktstudie von 2021 deutlich seltener genutzt (30-50 Tage im Jahr). Bei Neufahrzeugen ist die Abschreibung kapitalbelastend, der Wiederverkaufsprozess lang und die Serviceverantwortung intensiv steigend.
Co-Ownership ist Einstellungssache
Damit kommen wir im Rahmen dieser Publikation zum Fazit. Co-Ownership ist nicht nur Erfahrungssache, sondern vor allem persönliche Einstellungssache. Luxus und Sharing kann man harmonisch in Einklang bringen. Zweifelsfrei liefern wir dazu den praktischen Beweis im Supercar-Segment. Denn, wer umdenkt, kann auch mit Gleichgesinnten teilen. Die Tatsache, dass man für das Budget von einem alleinigen Sportwagen, die Möglichkeit erhält, sich bei 5 bis 8 unterschiedlichen Fahrzeugen zu beteiligen, ist schon eine immense Vorstellung, die sich erst noch in unserem Zielmarkt und in den Köpfen von vielen brillanten Menschen und Fahrzeugliebhabern etablieren wird.
Auch die Akzeptanz, dass sich der Markt auf vielseitiger Hinsicht wandelt und wir uns als Kollektiv nach alternativen Besitzmodellen für die Zukunft vorbereiten müssen, ist neben den bisherigen Nutzerfahrungen mit Sportwagen eine weitere Erkenntnis, welches die Entscheidung für Co-Ownership als einer der wichtigsten künftigen Instrumente im Luxusmarkt bestärken wird.
Deivis H. Valdes
Supercar Sharing AG
Präsident des Verwaltungsrates & CEO
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